Goethii Iphigenia Graece.

[Ins Griechische übersetzt von Theodor Kock]
Berlin 1861. – XVI + 143 S. / gr.

www.pantoia.de/Goethe/Iphigenie/vita.html
Letzte Bearbeitung: 21.8.2010
Copyright © Bernd Platzdasch

Wer war Theodor Kock?

Theodor Kock wurde am 18.11.1820 in Quedlinburg geboren. Er besuchte das Königliche Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen, danach studierte er von 1838-1842 in Breslau, Halle und Berlin klassische Philologie. Im Anschluss an seine Promotion in Breslau 1842 legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab. Zunächst war er Lehrer an den Gymnasien von Posen (1842-1850) und Elbing (1850-1854), dann Gymnasialdirektor an verschiedenen Schulen: zuerst in Guben (1854-1857), dann in Stolp in Pommern (1857-1863), am Hamburger Johanneum (April bis Herbst 1863), in Memel (1863-1866) und schließlich am Luisenstädtischen Gymnasium in Berlin (ab April 1866). 1846 heiratete er Elsa Scharbaum (1824-94), mit der er fast 50 Jahre lang in kinderloser Ehe zusammenlebte. Im Herbst 1882 trat er in den Ruhestand und siedelte nach Weimar über. Zusammen mit seinem Bruder Karl unternahm er von da an zahlreiche Reisen (zweimal war er in Griechenland) und verbrachte für gewöhnlich die Winter in Italien. Er starb am 4.6.1901 in Weimar.

Kocks große Leidenschaft war das Griechische. Seine Publikationen beschäftigen sich fast ausnahmslos mit altgriechischer Dichtung. Die Kommentierung ausgewählter Komödien des Aristophanes (1852 »Die Wolken«, 1853 »Die Ritter«, 1856 »Die Frösche«, 1864 »Die Vögel«) und die Herausgabe der Komikerfragmente in drei Bänden (1880-1888) begründeten seinen wissenschaftlichen Ruf. Von den deutschen Dichtern schätzte er besonders Goethe, mit dessen Werk er sich eingehend auseinandersetzte. Seine Übertragung von Goethes »Iphigenie« ins Altgriechische (1861) ist ein besonderes Zeugnis dieser Wertschätzung. Kocks eigenständiger schriftstellerischer Versuch, die Tragödie »Merope« (1882), fand nur geringe Anerkennung und wurde nie aufgeführt. Großes Interesse brachte Kock auch Musik (Mozart) und Kunst (klassische Antike und Renaissance) entgegen.

Vgl. Programm des Gymnasiums zu Stolp für das Schuljahr 1857-58, Stolp 1858, S. 43; Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde, Bd. 25, 1902, S. 44-49; Peter Wirth: Art. Theodor Kock, in: Neue Deutsche Biographie, hrsg. von der historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 12, Berlin 1980, S. 286.

Verzeichnis seiner Schriften

ALKÄOS und Sappho, Berlin 1862.

AUSGEWÄHLTE KOMÖDIEN des Aristophanes, erklärt von Theodor Kock, 4 Bde., Leipzig 1852-1864.

COMICORUM ATTICORUM FRAGMENTA, hrsg. v. Theodor Kock, 3 Bde., Leipzig 1880-1888.

FLORES ITALICI, Leipzig 1887.

GOETHII IPHIGENIA Graece, Berlin 1861.

MEROPE. Tragödie in fünf Aufzügen, Berlin 1882.

Ein umfassendes Verzeichnis der Schriften Kocks findet sich im Biographischen Jahrbuch für Altertumskunde, Bd. 25, 1902, S. 48 f.