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Letzte Bearbeitung: 6.11.2014
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Wer war Philipp Heinrich Welcker?

Philipp Heinrich Welcker, Sohn des herzoglichen Hofadvokaten Johann Christoph Welcker, wurde am 24.6.1794 in Georgenthal geboren. Er besuchte das Gymnasium in Gotha und studierte danach die Rechte in Jena. Ohne juristisches Examen kehrte er in seinen Heimatort zurück, wo er sich sich drei Jahre lang ausschließlich literarischen Studien widmete. 1820 wurde er als Kollaborator an das Gothaische Gymnasium berufen. Er unterrichtete die Fächer Latein, Deutsch und Naturgeschichte. 1843 fand er Anstellung am herzoglichen Naturalienkabinett. Später wurde er als Professor an die herzogliche Bibliothek versetzt. Er starb am 8.6.1871 in Gotha.

„Welcker war eine anspruchslose Natur und pflegte von seiner Begabung und seinem Wissen nicht viel Aufhebens zu machen. Und doch besass er die gründlichsten Kenntnisse in den alten und mehren neueren Sprachen: namentlich waren ihm die Lateinische, Englische und Italienische geläufig. Dass er ein sehr begabter Dichter war, des Deutschen wie des Lateinischen Ausdruckes in gleichem Grade mächtig, das bezeugen neben seinen umfangreicheren poetischen Arbeiten gerade seine Gelegenheitsgedichte. [...] Seinen fürstlichen Herren und deren Angehörigen, Freunden und Verwandten widmete er bei besonderen freudigen und traurigen Anlässen seine Verse, entweder im eigenen Namen, oder weil Andere ihn, den Redegewandten, darum ersuchten. – Im Ferneren gehörte seine Neigung auch der Naturgeschichte, besonders der Ornithologie.”[1]

Vgl. Albert Schumann: Gothaische Schriftsteller. I. Philipp Heinrich Welcker, in: Neuer Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekswesen, hrsg. v. Julius Petzholdt, Jg. 1879, S. 5-12 u. 50-55. – [1] Ebd., S. 7.

Ein Portrait Welckers findet sich im „Digitalen Portraitindex” unter http://www.portraitindex.de/documents/obj/36015410 (6.11.2014).

Verzeichnis seiner Schriften

THÜRINGER LIEDER, Gotha 1831. (364 S.)

DIE TÖNENDEN BILDER. Eine Reihe von drei und vierzig Holzschnitten, Gotha 1835. (270 S.)

HAUSER. Ein lyrisches Gedicht, Gotha 1835. (102 S.)

SELECTA SCHILLERI CARMINA, Gotha 1840. (42 S.)

DEUTSCHLANDS Auferstehung. Freiheitslieder, Gotha 1849. (60 S.)

WORTE ZUR ERINNERUNG an Friedrich Jacobs, Gotha 1849. (46 S.)

VOGELHERD-KLÄNGE aus dem Thüringer Wald. Sonette, Gotha 1854. (68 S.)

LATEINISCHE und deutsche Lieder. Eine Festgabe zur dreihundertjährigen Jubelfeier der Universität Jena, Gotha 1858. (16 S.)

GESÄNGE zum deutschen Schützen- und thüringer Turner-Fest. Den deutschen Schützen und Turnern gewidmet, Gotha 1861. (20 S.)

Ein ausführliches, 65 Nummern umfassendes Verzeichnis der Schriften Welckers hat Albert Schumann (op. cit., S. 8-12 u. 50-55) zusammengestellt.