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Letzte Bearbeitung: 20.8.2010
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Wer war Philipp Julius Lieberkühn?

Philipp Julius Lieberkühn, geboren am 6.11.1754 in Wusterhausen an der Dosse, gestorben am 1.4.1788 in Breslau, studierte in Halle Theologie und war von 1777 bis 1784 mit der Leitung der Neuruppiner Lateinschule betraut, die er zusammen mit seinem Freund Johann Stuve (1752-1793) als erste öffentliche Schule nach philanthropistischen Grundsätzen reorganisierte. Aus familiären Gründen folgte er einem Ruf nach Breslau. Dort war er Professor der asketischen und exegetischen Theologie, Inspektor der evangelischen Schulen und Rektor des Elisabeth-Gymnasiums. Obwohl durch ein Lungenleiden geschwächt, galt sein Streben ungebrochen der Neuorganisation seines Gymnasiums. Lieberkühn zählte zu den bedeutendsten Pädagogen seiner Zeit.

In Breslau hatte sich Lieberkühn mit seinem Kollegen Ludwig Friedrich Gedike, geboren am 22.10.1760 in Boberow, gestorben am 9.7.1838 in Breslau, angefreundet. Gedike, Bruder des bedeutenden Schulreformers Friedrich Gedike (1754-1803), studierte in Halle Theologie und Pädagogik, war Lehrer am grauen Kloster zu Berlin und danach dritter Professor am Elisabethan in Breslau. Im Oktober 1791 wurde Gedike Rektor des Gymnasiums in Bautzen. 1803 ging er nach Leipzig und gründete die Leipziger Bürgerschule, der er bis 1832 als Rektor vorstand. Nach dem Tode Lieberkühns betreute er drei weitere Auflagen des »Robinson Secundus« und gab Lieberkühns kleine Schriften heraus. Damit erfüllte er eine Freundschaftspflicht. Den Gewinn aus dem Verkauf der Bücher ließ er der Witwe Lieberkühns zukommen.

Vgl. Bernd Platzdasch: Philipp Julius Lieberkühn (1754-1788). Skizze seines Lebens und Wirkens, Online-Publikation: http://www.pantoia.de/Robinson/RS/RS1785_DIGI/Philipp-Julius-Lieberkuehn.pdf, Heidelberg 2012.