Ins Lateinische übersetzt von M. Benjamin Gottlob Fischer,
Stuttgart 1822. – 225 S. / dt.-lat.
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Letzte Bearbeitung: 20.8.2010
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Benjamin Gottlob Fischer wurde am 6.7.1769 in Nürtingen als Sohn von Johann Georg Fischer, der Lehrer an der dortigen Lateinschule war, und dessen zweiter Ehefrau Christiane Barbara geb. Fehleisen geboren. Noch bevor er alt genug war, eine öffentliche Schule zu besuchen, brachte ihm sein Vater das Lesen bei. Später besuchte er die örtliche Lateinschule. Ein Mitschüler von ihm war Hölderlin. In der 2. Klasse wurde er von seinem Vater unterrichtet, der in ihm die Liebe zur lateinischen Dichtkunst weckte. 1783 verließ er Nürtingen, um zuerst die Klosterschule von Blaubeuren, dann von Bebenhausen, zu besuchen.
Im Spätjahr 1787 bezog er das Stift und die Universität Tübingen. Mit ihm studierten dort Hegel, Schelling und sein ehemaliger Mitschüler Hölderlin. Nachdem er 1789 an der philosophischen Fakultät Magister geworden war, begann er mit dem Studium der Theologie. Wegen seiner schlechten Vermögensverhältnisse – sein Vater war 1784, seine Mutter 1789 gestorben – wurde dem Studenten 1791 erlaubt, als Präzeptoratsvikar an der Tübinger Österbergschule zu unterrichten.
1792 verließ er die Universität und wurde Präzeptor in Sulz am Neckar. Im September desselben Jahres heiratete er die Kaufmannstochter Justine Dorothee Breunlin. Nachdem er vom Magistrat seiner Vaterstadt einen Ruf auf das Präzeptorat erhalten hatte, ging er 1797 nach Nürtingen. Dort stand er einer dreiklassigen, gut besuchten Schule vor und hatte sich als Lehrer der 3. Klasse auch um die Landexaminanden zu kümmern.
1807 wurde Fischer zweiter Professor am Seminar in Blaubeuren, der Heimatstadt seiner Frau. Doch schon Ende des Jahres 1810 musste die Familie erneut umziehen. Das Seminar in Blaubeuren wurde aufgelöst und in das abgeschiedene Kloster Schöntal verlegt. In seiner Schöntaler Zeit machte Fischer die Bekanntschaft des Grafen Joseph von Berlichingen.
Infolge von Umstrukturierungen am Schöntaler Seminar wurde Fischer in den Pfarrdienst entlassen. In seinem 53. Lebensjahr trat Fischer Anfang 1822 in Plieningen erstmals eine Pfarrstelle an.
In den Jahren 1823 bis 1832 traf ihn eine Reihe harter Schicksalsschläge: Nacheinander starben seine Frau, fünf seiner Kinder und seine zweite Ehefrau Sofie Luise Frederike, die er erst 1830 geheiratet hatte. Die Ereignisse ließen ihn rasch altern und er war bei der Führung seiner Amtsgeschäfte auf die Unterstützung eines Vikars angewiesen.
Im Oktober 1834, im Alter von 65 Jahren, ging er mit Johanna Christiane Bischoff noch einmal eine Ehe ein.
Wegen geschwächter Gedächtniskraft musste er sich 1836 von allen Amtsgeschäften zurückziehen. Später erlitt er einen Schlaganfall, der ihn weiter schwächte. Im März 1843 wurde er in den Ruhestand versetzt. Er zog in seine Vaterstadt Nürtingen. Dort starb er am 19.11.1846.
Vgl. Max Fischer: Familienbuch der Nachkommen des M. Benjamin Gottlob Fischer (1769–1846), o. O. u. o. J. [gedruckt in Jena, Vorwort vom 1.12.1922].
LOISA. Idyllion tribus eclogis absolutum auctore Johanne Henrico Voss, Latine vertit M. Benjamin Gottlob Fischer // Luise. Ein ländliches Gedicht in drey Idyllen von Johann Heinrich Voß, ins Lateinische übersetzt von M. Benjamin Gottlob Fischer, Stuttgart 1820.
HERMANN UND DOROTHEA von Goethe // Arminius et Theodora auctore Goethe. Latine vertit Benjamin Gottlob Fischer, Stuttgart 1822.
ANNA ET PULLI. Interprete B. G. Fischer // Hanchen und die Küchlein von A. G. Eberhard, Halle 1826.
POETARUM ALIQUOT Germanicorum carmina nonnulla. Latine reddidit M. Benjamin Gottlob Fischer, Stuttgart 1826.
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