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Letzte Bearbeitung: 21.8.2010
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Wer war August Dühr?

August Gustav Friedrich Dühr, geboren am 10.5.1806 in Stargard (Mecklenburg-Strelitz), gestorben am 5.9.1896 in Friedland (Mecklenburg-Strelitz), studierte nach dem Besuch des Gymnasiums von Neubrandenburg mit Beginn des Wintersemesters 1824 in Berlin Theologie und beschäftigte sich unter August Böckh mit philologischen Studien. Nach dem siebten Studiensemester arbeitete er als Hauslehrer und bereitete sich auf das erste theologische Examen vor, das er schließlich vor dem Neustrelitzer Konsistorium bestand. 1830 trat er eine Hauslehrerstelle in Brunn an. In Berlin legte er das Oberlehrerexamen ab. Anfang 1835 wurde er an das Gymnasium von Parchim berufen. Seit 1840 war er Prorektor, von 1858 bis 1886 Konrektor am Gymnasium in Friedland.

Seine Unterrichtsfächer waren in der Hauptsache die Sprachen Hebräisch, Griechisch, Lateinisch und Französisch. 1857 promovierte er in Rostock zum Dr. phil. Am 1.1.1863 wurde er vom Großherzog von Mecklenburg-Strelitz zum Professor ernannt. Am 5.1.1885 feierte er im Alter von 78 Jahren sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum und schied mit dem Ende des Schuljahres aus dem Lehrerdienst aus. Sein Lieblingsfach Hebräisch durfte er bis zum Jahr 1889 weiter unterrichten.

Dühr interessierte sich lebhaft für die Ausgrabungen Heinrich Schliemanns und stand mit diesem in den achtziger Jahren in brieflichem Kontakt. Dührs besondere Liebe galt neben dem Schachspielen dem Dichten, auch in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Bemerkenswert sind seine Übersetzungen von Emanuel Geibels »Erinnerungen aus Griechenland« und von Goethes »Hermann und Dorothea« ins Altgriechische. Dühr war Ehrenbürger der Stadt Friedland.

Vgl. Paul Dörwald: August Dühr, in: Zeitschrift für das Gymnasialwesen, Bd. 53 (NF 33), 1899, S. 339-351; Heinrich Klenz, Art. August Dühr, in: Allgemeine Deutsche Biographie, auf Veranlassung Seiner Majestät des Königs von Bayern hrsg. durch die historische Commission bei der Königl. Akademie der Wissenschaften, Bd. 48, Leipzig 1904, S. 490 f.

Verzeichnis seiner Schriften

AN ALEXANDER v. HUMBOLD, den Nestor und Fürsten der Naturforscher, Berlin 1859.

BEMERKUNGEN zu Hirzels französischer Grammatik, zwei Theile, Schulprogrammschrift, Friedland 1852/59.

DR. JAKOB HEUSSI. Weiland Conrector am Großherzoglichen Friedrich-Franz-Gymnasium zu Parchim. Erinnerungen aus dessen Leben, Leipzig 1884.

EDYLLION EMANUELIS GEIBELII EUTINUM Graecis versibus translatum honori civitatis Eutinensis die auspicatissimo, quo Ioannis Henrici Vossii signum in ipsorum oppido constitutum est, dedicavit Augustus Duehr, o. O. 1883.

ΕΜΜΑΝΟΥΗΛ ΓΕΙΒΕΛΙΟΥ Αναμνησεις Ελλαδικαι, Neustrelitz 1867.

GESETZE für Zwei- und Vier-Schach, Friedland 1855.

ΓΟΙΘΙΟΥ ΕΙΔΥΛΛΙΟΝ Αρμινιος και Δοροθεα. Μεταφρασθεν υπ' Αυγουστου Δυρ, Gotha 1888.

LA NOBLA LEYCZON, Text (altprovençalisch) und Uebersetzung nebst meist etymologischen Noten, Schulprogrammschrift, Friedland 1869.

METRISCHE UEBERSETZUNG der fünf ersten Satiren des Persius, Schulprogrammschrift, Friedland 1842.

MISCELLANEA, Schulprogrammschrift, Fiedland 1865.

PERSII SATIRA sexta Germanicis versibus reddita; accedit diss. de discrimine quod intercedit inter satiram Persianam et Horatianam, Schulprogrammschrift, Friedland 1847.

SCHACHGEDICHTE alter und neuer Zeit, Friedland 1860.

ÜBER DIE ACCENTUATION der Krasis im Griechischen, Schulprogrammschrift, Friedland 1878.

ÜBER METRIK und Rhythmik, Schulprogrammschrift, Friedland 1885.