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Letzte Bearbeitung: 20.8.2010
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Wer war Christian Eidenbenz?

Christian Gotthilf David Eidenbenz wurde am 6.3.1793 in Oberkochen als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach dem Tod seines Vater im Jahre 1800 zog seine Mutter nach Tübingen und unterhielt dort in der Zeit von 1802 bis 1816 einen Kosttisch für Studenten. 1806 trat Eidenbenz in das niedere Seminar in Denkendorf ein, im Anschluss besuchte er die Klosterschule Maulbronn. Nach dem Theologiestudium in Tübingen, das er 1810 aufgenommen hatte, war er Vikar in Roswag. 1818 wurde er als Repetent an das Tübinger Stift berufen. 1820 wurde er Pfarrer in Höpfigheim. Von September 1825 bis zu seinem Tode am 6.8.1845 war er Stadtpfarrer und Gymnasialprofessor für die alten Sprachen und Geschichte in Ellwangen. [1]

Über ihn schreibt sein Enkel Emil Eidenbenz: „Professor und Stadtpfarrer Eidenbenz war kein trockener Stubengelehrter; seiner fröhlichen Natur entsprach mehr das Umherschweifen durch den Wald und Berge mit seinen Buben, oder das Lesen und Vortragen eines Schillerschen Gedichtes, als das unbarmherzige Eintrichtern lateinischer Vokabeln und Grammatikregeln. Aber er war ebensosehr mit lateinischen und griechischen Klassikern bekannt, wie mit der deutschen Literatur und wusste seinen Söhnen die alten Sprachen lieb zu machen. In seinen Mussestunden pflegte er ihnen Gedichte von Schiller, Uhland u.s.w. ins Lateinische zu übersetzen und wusste die Knaben so weit zu fördern, dass sie sich in dieser Sprache unterhalten konnten.”[2]

[1] Vgl. Eugen Brude: Die evangelische Garnison- und Stadtpfarrei Ellwangen. 1802-1930, in: Ellwanger Jahrbuch 1929-1932, S. 60-63; Emil Eidenbenz: Zur Erinnerung an Hermann Eidenbenz. Ein Lebensbild, Zürich 1910, S. 4-9; ders.: Geschichte und Genealogie der Familie Eidenbenz. Nebst Verzeichnis sämtlicher Nachkommen von Joseph Eberhard Eidenbenz, Pfarrer in Gönningen, Schwäbisch Hall 1935, S. 20 f. – [2] Vgl. Eidenbenz: Zur Erinnerung, S. 62.

Verzeichnis seiner Schriften

DENK-BLATT der dritten Jubel-Feier der evangelischen Confession am Reformations-Feste, den 27. Juni 1830, Ellwangen 1830.

DEUTSCHE DICHTUNGEN von Schiller, Göthe und andern, metrisch in's Lateinische übersetzt von C. Eidenbenz // Poëmata Germanica auctoribus Schiller, Göthe aliisque latino metro reddere tentavit C. Eidenbenz, Ellwangen 1838.

DIE GEFÜHLS-LEHRE in ihrer Richtung zum Mysticismus und Rationalismus nach einigen Thesen hierüber, Schulprogramm, Ellwangen 1833.

REDE AM GRABE der [...] Wilhelmine Katharine Henriette Schott geborne Kapff gehalten in Ellwangen, Ellwangen 1832.

ÜBER DEN ZUSAMMENHANG der Geschichte und Religion, nebst einem Rückblick auf Herodots religiöse Weltansicht, Schulprogramm, Ellwangen 1826.

WARNUNGEN und Winke für ungereiftere Bibel-Leser gegen offene Entweihung biblischer Geschichte, Stuttgart 1822.